Gedanken zum JeKi Unterricht


Heute möchte ich mit Euch meine Gedanken zum Thema JeKi – Jedem Kind ein Instrument – teilen.

Ich beginne mit einer kurzen Zusammenfassung, damit ihr das Projekt kennenlernen könnt.

„Jedem Kind ein Instrument“, kurz JeKi genannt, ist ein musikalisches Förderprogramm in Deutschland, das darauf abzielt, Kindern im Grundschulalter den Zugang zu musikalischer Bildung zu ermöglichen. Es fördert die frühzeitige musikalische Erziehung und bietet den Kindern die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen und in einer Gruppe zu musizieren. Das Programm soll die Kreativität, Teamfähigkeit und das Selbstbewusstsein der Kinder stärken und ihnen helfen, eine positive Beziehung zur Musik aufzubauen. Es wird in vielen Schulen angeboten und ist ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Bildung in Deutschland. Dabei wird in Kleingruppen mit bis maximal 8 SchülerInnen wöchentlich ein Instrument gelernt. Die Kinder verpflichten sich für 2 Jahre, das Instrument, welches sie nach einer Auswahl im Vorfeld gewählt haben, zu erlernen.

Ich selbst habe 5 Jahre an einer Grundschule in Hamburg gearbeitet, und Klavier  im Rahmen des JeKi Programms unterrichtet. Während dieser Zeit habe ich viele Erfahrungen im Gruppenunterricht gesammelt und viele Fragen kamen auf:

Warum MUSS jedes Kind ein Instrument lernen?

Was passiert mit den SchülerInnen die eigentlich nicht wollen?

Wie reagiert man auf SchülerInnen, die sich schwer im Unterricht konzentrieren, sich unangemessen verhalten und stören?

Mit welchen Methoden kann hier der Unterricht für alle gleichermaßen schön gestaltet werden?

Wie werde ich dieser Konstellation den talentierten SchülerInnen gerecht?

Und wie kann ich meinen Ansprüchen am Instrumentalunterricht gerecht werden?

Richtig, es gibt viele Fortbildungen dazu. Nachdem ich bei zwei Fortbildungen zu diesem Thema war, habe ich festgestellt, dass es keine zufriedenstellende Lösung gibt. Meine Fragen konnten oft nicht beantwortet werden. Von Jahr zu Jahr bemerkte ich immer mehr, wie schwierig es ist, alle Kinder in meinem Unterricht mitzunehmen. Ich schreibe hier nicht von den Kindern, die einfach richtig Lust haben, dabei zu sein. Von den Kindern, die Freude am Instrument haben und gern darauf spielen und auch üben. Ich schreibe von Kindern, die durch den Zwang, der beim Jeki Konzept entsteht, einfach 2 Schuljahre daran gebunden sind, ein Instrument zu wählen. Sie müssen am Unterricht teilnehmen, üben, üben und üben. Und wollen das eigentlich gar nicht. Was genau ist hier das Lernziel? Wieviel Frust entsteht dabei? Nicht nur beim Schüler, sondern auch bei der Lehrkraft. Diese Situation hat leider dazu geführt, dass ich in diesem Sommer aufgehört habe mit dem Unterricht an der Jeki Schule. Ich war zuletzt an drei  Vormittagen im Unterricht. Ich unterrichtete Kinder aus der zweiten Klasse, dritten und vierten Klasse. Ich unterrichtete gern, nicht umsonst leite ich seit 10 Jahren eine wirklich gut laufende Musikschule. Ich bin sehr kreativ und reiße mir hin und wieder gern auch ein Bein aus, um auch den letzten Schüler noch zu motivieren, dass er wenigstens im Fünf Ton Raum auf dem Klavier vorspielen kann. Aber auf Dauer ist das kein Zustand. Immer wieder machte ich mir Gedanken darüber, welche Rolle der „Zwang“ in diesem Zusammenhang spielt.

Ich liste mal die positiven und negativen Konsequenzen auf, die durch Zwang ein Instrument zu lernen entstehen:

Positive Auswirkungen:
Entwicklung von Disziplin und Ausdauer: Kinder lernen, sich regelmäßig einer Aktivität zu widmen und Durchhaltevermögen zu entwickeln.
Kognitive Vorteile: Musikalisches Training fördert die Gehirnentwicklung, verbessert das Gedächtnis und stärkt die mathematischen Fähigkeiten.
Kulturelle Bereicherung: Kinder bekommen Zugang zu einer wichtigen kulturellen Ausdrucksform und lernen, Musik zu schätzen.
Verbesserte schulische Leistung: Studien haben gezeigt, dass musikalisches Training die schulischen Leistungen in anderen Bereichen verbessern kann.

Negative Auswirkungen:
Verlust der Freude an der Musik: Wenn Kinder gezwungen werden, kann das zu einer Abneigung gegenüber Musik führen.
Stress und Druck: Zwang kann zu Stress, Angst und geringem Selbstwertgefühl führen, besonders wenn die Kinder nicht das Gefühl haben, die Erwartungen erfüllen zu können.
Gestörtes Verhältnis zu den Eltern / zur Lehrkraft: Kinder könnten ein angespanntes Verhältnis zu ihren Eltern entwickeln, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre eigenen Wünsche und Interessen nicht respektiert werden.
Geringe Motivation: Intrinsische Motivation ist wichtiger als extrinsische; Kinder, die gezwungen werden, könnten weniger motiviert sein, wirklich gut in ihrem Instrument zu werden oder es langfristig weiter zu spielen.

Vorteile / Nachteile Gruppenunterricht

Vorteile:
Soziale Interaktion: Kinder lernen, in einer Gruppe zu arbeiten, was ihre sozialen Fähigkeiten stärkt und Teamarbeit fördert.

Motivation und Wettbewerb: Das Lernen in einer Gruppe kann durch gesunden Wettbewerb und gegenseitige Motivation die Lernbereitschaft und das Engagement steigern.

Kosteneffizienz: Gruppenunterricht ist in der Regel günstiger als Einzelunterricht, was für viele Familien finanziell attraktiver ist.

Vielfältige Lernmethoden: Lehrer können verschiedene Unterrichtsmethoden und Aktivitäten nutzen, um den Unterricht interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten.

Gemeinschaftsgefühl: Schüler entwickeln ein Gefühl der Zugehörigkeit und können Freundschaften mit Gleichgesinnten schließen, was das Lernen angenehmer macht.

Nachteile:
Weniger individuelle Aufmerksamkeit: Der Lehrer kann nicht auf die individuellen Bedürfnisse und das Lerntempo jedes Schülers eingehen, was den Fortschritt einiger Schüler verlangsamen könnte.

Unterschiedliche Fortschrittsraten: In einer Gruppe haben Schüler oft unterschiedliche Lernfortschritte, was zu Frustration bei schnelleren oder langsameren Lernern führen kann.

Ablenkungspotenzial: Die Gruppenumgebung kann ablenkend sein, besonders für jüngere Kinder oder solche, die leicht abgelenkt werden.

Begrenzte Instrumentennutzung: Bei begrenzter Anzahl von Instrumenten müssen sich Schüler möglicherweise abwechseln, was die Übungszeit verkürzt.

Standardisierte Lehrmethoden: Der Unterricht könnte standardisiert sein und weniger Raum für individuelle Kreativität und Ausdruck bieten.

Mein Fazit: Gruppenunterricht im Klavierlernen kann eine lohnende Erfahrung sein, besonders für Kinder, die gerne in sozialen Umgebungen lernen und von der Interaktion mit Gleichaltrigen profitieren. Eltern und Lehrer sollten jedoch die individuellen Bedürfnisse und Lernstile der Kinder berücksichtigen, um sicherzustellen, dass sie das Beste aus ihrer musikalischen Ausbildung herausholen. Eine Mischung aus Gruppen- und Einzelunterricht kann oft die besten Ergebnisse erzielen. Und wenn es die Erfahrung ist, kein Interesse zu haben, ein Instrument zu lernen, dann muss das unbedingt berücksichtigt werden. Woche für Woche haben diese Kinder Ihre Mappe nicht dabei, und/oder üben nicht zu Hause. Woche für Woche verlieren diese Kinder immer mehr den Anschluss, und kommen nicht mit. Und dann kommen die Jeki Vorspielkonzerte und Schüler A kann einfach nicht auf dem Klavier spielen, weil er einfach nicht weiss, was er machen soll, weil es ihn einfach nicht interessiert. Ich persönlich finde es überhaupt nicht schlimm, das Schüler A kein Interesse zeigt, ich finde es viel schlimmer, die Lehrkraft und den Schüler mit dieser Situation zu belasten. Am Ende hat die Lehrperson 2 Jahre versucht den Schüler mit in den Unterricht zu integrieren und es hat nicht funktioniert. In einer Musikschule wäre dieser Schüler wohl nie aufgenommen worden. Was genau muss von einer Lehrkraft abverlangt werden, damit auch dieser Schüler Lust hat ein Instrument zu lernen? Es ist auf jeden Fall falsch, Schüler ganze zwei Schuljahre zu verpflichten, wenn sich herausstellt, dass es doch nichts ist für den ein oder anderen.

Ich unterrichtete in 14 verschiedenen Klassen. In fast jeder Klasse gab es mindestens ein, oder auch zwei Kinder, auf die die oben genannte Situation passte. Ich weiss nicht hundertprozentig, ob dies am Standort der Schule lag, kann mir das aber gut vorstellen (KESS 2 Schule mit herausfordernden sozio-ökonomischen Verhältnissen).

Ich bin mir sicher, dass diese Situationen vielen Musiklehrkräften nicht unbekannt sind. Was aber könnte man tun, um dem entgegenzuwirken? Bisher habe ich nur erfahren, dass diese SchülerInnen trotzdem integriert werden sollen / müssen. Mit allen Massnahmen die möglich sind. Eine andere Lösung gab / gibt es vorerst nicht. Das ist auch oft ein Thema bei Fortbildungen. Ich glaube dass ist der falsche Weg.

An einem Unterrichtstag begleitete meine 8 jährige Tochter den Unterricht in Klasse 3 und 4. Sie konnte bei allen Stücken auf dem Klavier mitspielen, und fand es auch ganz spannend zu erleben, wie in der Gruppe Klavierunterricht stattfinden kann (bisher kannte sie nur den Einzelunterricht). Die 4 Unterrichtstunden waren geprägt von Vorbereitungen, Gesprächen, organisatorischen Planungen, aber weniger mit „Musik machen“. An der Tagesordnung waren: Mappe vergessen , Notenblätter fehlen, vergessen zu üben, ständige störende Gespräche, und “ Frau Westphal, wo liegt noch mal das gis?“ (Wir hatten das bereits seit mindestens 2 Monaten).

Am Ende fragte dann meine Tochter: Wie kannst Du denn so Klavier unterrichten? Meine Antwort: „Eigentlich gar nicht so richtig, ich schraube einfach meine Ansprüche sehr weit runter, und erwarte das Wenigste.“ Im Übrigen: der überarbeitete Jeki Lehrplan von vor ca 2 Jahren entspricht kaum der Unterrichtsrealität. Zumindest nicht an der Schule an der ich unterrichtete.

Jetzt bleibt natürlich noch die Erklärung, dass ich vielleicht nicht gut genug bin in meiner Arbeit. Das würde dann bedeuten, dass ich eventuell versagt habe?
Ich schließe für mich jedenfalls in Zukunft aus, Gruppen in dieser Form zu unterrichten.

Das Projekt hat sicher viele Vorteile und eröffnet vielen Kindern Wege, ein Instrument zu erlernen. Aber es gibt eben auch Nachteile, die ich für wirklich wichtig erachte. Ich würde mich freuen, wenn es da in der Zukunft Nachbesserungen gibt, die ALLE Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt.

Im Übrigen: welche Musikschullehrkraft unterrichtet eigentlich inklusiv ein Instrument? In der meiner pädagogischen Ausbildung vor 20 Jahren war dies nie ein Thema…. Aber vielleicht ist das heute schon ganz anders…

Grüsse aus Hamburg

Melanie

Für weitere Informationen:

https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/schulbehoerde/themen/jedem-kind-ein-instrument

10 Jahre Musikschule – ein Meilenstein

Heute nehme ich Euch mit auf die spannende Reise, wie so ein Jubiläum geplant werden kann.

Die erste Frage, die ich mir stellte war, was genau soll denn passieren? Wie will ich das feiern? Und vor allen Dingen, wie können meine Schülerinnen dazu beitragen, und haben auch noch was davon?

Normalerweise organisiere ich in meiner Musikschule genau ein Jahresabschlusskonzert – nämlich zu Weihnachten. Beim letzten  Konzert hatte ich dann schon grob die Idee, dass es im Folgejahr kein Weihnachtskonzert geben wird, sondern im Sommer ein OpenAir Konzert in meinem Garten. Ich verliebte mich immer mehr in die Idee, meinen SchülerInnen die Möglichkeit zu geben, etwas Open Air Festival Luft zu schnuppern, und zwar nicht nur aus der Publikumsperspektive.

Somit reifte die Idee immer mehr und ich begann schon im Januar mit der Vorbereitung. Das Thema des Open Airs sollte sein: beliebte Songs aus unterschiedlichen Jahrzehnten. Dazu hatten die Schülerinnen die Aufgabe, in der Familie zu fragen, was denn in Ihren jungen Jahren so gehört wurde. Und so verbrachten wir den komplette Januar damit auf Recherche zu gehen, welcher Song passt am besten zu den SchülerInnen. Es sammelte sich ein Potpouri an wirklich tollen Songs, die einfach allen bekannt sind. Zugegeben, die dazu passenden Klavierversionen hatten es oft in sich, sodass einige SchülerInnen über sich hinauswuchsen. Es war unfassbar schön mit anzusehen, mit welchem Ehrgeiz gelernt wurde. Mit wieviel Phantasie nach passenden Liedern gesucht wurde und Ideen verwirklicht wurden. War der Song zu leicht, habe ich ihn etwas schwieriger arrangiert. Umgekehrt genauso, es gab auch Partituren, die viel zu schwer waren, diese habe ich dann dem Können des Schülers und der Schülerin angepasst, sodass sie sie zwar herausgefordert waren, aber es dennoch schaffen konnten.

Um welche Songs geht es hier eigentlich? Dancing Queen von ABBA, Let it be von den Beatles, Staying alive von den Bee Gees oder Billie Jean von Michael Jackson. Das sind nur ein paar Beispiele von vielen. Eine Liste aller Songs füge ich dem Artikel bei.

Wie genau bin ich bei der Recherche vorgegangen? Zunächst habe ich im Einzelunterricht besprochen, welcher Song gelernt werden soll. Dann haben wir uns gemeinsam bei Youtube auf die Suche nach einer Klavierversion gemacht. Bei dem Kanal von Rousseaou bin ich oft fündig geworden. Das sind meist Piano Tutorials in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, welche sich meine SchülerInnen sowieso ständig selbst anschauen, und sich darüber Inspirationen holen. In den meisten Fällen stand dann in den Beschreibungen ein Link, wo man die Noten (in der Regel kostenpflichtig) bekommen kann, was mir die Arbeit enorm erleichterte. Ich stelle mir lieber nicht vor, wieviel Zeit ich investieren müsste, um alle Songs (es waren übrigens 29) selbst arrangieren müsste. Insofern sage ich an dieser Stelle mal Danke an das WWW 😇

Die Noten gab es also bei sheetmusicdirect.com, bei musescore, bei Stretta, bei notendownload.de usw. Wenn ihr weitere Infos dazu braucht, meldet Euch gerne und schreibt mich an.

Nachdem nun die Notenauswahl feststand, galt es zu überlegen, wer mit wem zusammen ein Lied performen könnte. Und welches Lied sollte das Abschlusslied sein? Traditionell singen beim letzten Song immer alle SchülerInnen zusammen. Ein oder zwei SolistInnen singen die Strophe, der Rest als Chor im Refrain dazu. Ich habe mich für „Freiheit“ von Marius Müller Westernhagen entschieden. Ein wirklich zeitgemäßes Lied. Meine SchülerInnen kommen aus unterschiedlichen Nationen, ich fand es total passend die Message zu transportieren „Freiheit ist für alle da“. Ich habe dazu kleine Handflaggen aus verschiedenen Nationen besorgt, die wir alle zu dem Lied schwenken konnten. Das war ein wirklich zauberhafter Moment. Im Vorfeld habe ich mit allen SchülerInnen das Lied im Unterricht eingesungen (ich benutze die DAW Cubase, und studiere nebenbei Audio Engineering am Hofa College), sodass zum Ende des Schuljahres eine wirklich tolles Abschlussvideo ‚ Präsentation (Photos vom Konzert) mit gutem Audiomaterial jenseits irgendwelcher schlecht klingenden Handyaufnahmen entstand. Dieses lade ich als nicht gelistetes Video auf meinem Youtube Kanal hoch, sodass nur Menschen mit dem Link das Video sehen können. Ich vertraue da tatsächlich auf die achtsame Weitergabe des Links innerhalb der großen Musikschulfamilie. Das funktionierte bisher problemlos.

Wenn Ihr mehr über das Thema Audio Engineering, das Hofa College oder über das von mir benutzte Videoschnittprogramm wissen wollt, schreibt mich gerne an. Aber auch diesen Themen werde ich in Zukunft in weiteren Beiträgen ansprechen.

Nun noch einmal zurück zum Konzert – zu einem wirklich wichtigen Punkt: die Orga drum herum. Was brauche ich alles, damit das Open Air stattfinden kann? Habe ich einen Plan B, wenn das Wetter schlecht ist? Darf ich einfach so ein open Air Konzert im Garten veranstalten? Nehme ich Eintritt? Verkaufe ich Getränke und Essen? Mit Anmeldung, oder ohne? Dafür habe ich rechtzeitig, also schon Anfang April Freunde, Nachbarn und Familie gefragt, ob sie mir bei der Orga helfen. Und siehe da, das erste Orga Treffen war total konstruktiv, inklusive Aufgabenverteilung und Personaleinteilung am Konzert Abend. Das war wirklich fantastisch und gab mir ein sicheres Gefühl. Und obwohl ich vorab bei Google und ChatGPT gesucht habe, damit ich nichts vergesse, hatten meine HelferInnen noch soviele Ideen, an die ich nie alleine gedacht hätte. Sei es die GEMA Anmeldung, Preisgestaltung für Würstchen- und Getränkeverkauf, Pfandbecher, Wechselgeld, etc. Das macht man als Musiklehrerin ja normalerweise nicht so oft. Und wenn ich dann an meine Ansprüche denke, die in der Regel sehr hoch sind, ist das oft auch nicht hilfreich.

Fazit: Das Konzert fand unter Plan B Bedingungen statt, da unbeständiges Wetter vorhergesagt wurde. So typisch Hamburg. Ich konnte in ein Gemeindehaus in der Nähe unterkommen. Vielen Dank noch einmal an die liebe Katharina, derzeitige Kantorin der Evangelisch-Lutherischen Auferstehungsgemeinde Hamburg Lurup, für die Unterstützung.

https://www.kirche-lurup.de/

Die Bühne war toll dekoriert, mein Equipement hatte genug Platz. Gegrillt wurde draußen vorm Haus in einer geschützten Ecke. Es kamen über 150 Besucher exklusive der SchülerInnen. Das war wirklich unfassbar schön. Während des Konzerts konnte das Publikum kleine Komplimente Kärtchen für die SchülerInnen ausfüllen. Diese bekommen die SchülerInnen nach den Sommerferien von mir ausgehändigt. Und ich sage Euch, so schöne Komplimente sind verteilt worden. Die Idee hatte ich aus einer KlavielehrerInnen Facebookgruppe.

Ein weiteres Highlight war ein kleiner Wettbewerb. Das Programm vom Konzert war nicht öffentlich einsehbar. Jede,r Schüler,in hatte eine Startnummer. Das Publikum musste am Ende jedes Acts auf einem Laufzettel notieren, welches Lied und von welchem Interpreten/Band zu hören war. Am Ende gab’s das grosse Finale mit einer Siegerehrung. Der erste Platz bekam einen Eventim Gutschein, der 2. Platz einen Thalia Gutschein und der 3. Platz bekam einen Kinogutschein. Das kam richtig gut an… und ich sorgte dafür, dass die meisten auch bis zum Schluss geblieben sind. Alles in Allem dauerte das Konzert fast 3 Stunden. Das war schon sehr lang aber wirklich ein schöner und vor allem gelungener Abend.

Als Moderation zwischen den einzelnen Songs habe ich mir folgendes ausgedacht: die Reihenfolge der Songs war sortiert nach Jahrzehnten. So konnte ich als Einleitung zu den 60 iger Jahren interessante musikalische fun facts erklären. Dann zu den 70igern, usw.. Dank Chat GPT konnte ich das im Vorfeld schnell recherchieren und hatte damit keinen großen Aufwand.

Alles in Allem würde ich das Konzert genauso wieder planen & durchführen, allerdings gleich außerhalb meines Gartens, denn die Einwände meines Mannes, das niemals 150 Gäste in unseren 800m2 Garten passen waren wohl mehr als berechtigt. Ich bin mir sicher, dass er einen Deal mit dem Wettergott hatte! 😆

12.Juli 2024 – Gedanken zum 10jährigen Jubiläum

In meinem ersten Blog Beitrag möchte ich Euch von meinem 10 jährigen Jubiläum berichten. Eigentlich. Uneigentlich habe ich diesen ersten Beitrag verfasst, um herauszufinden, warum ich eigentlich schreiben möchte. Dabei soll es nicht nur um die Party an sich gehen, sondern auch, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Ich nehme also das 10 jährige Jubiläum als Anlass dafür, zurück zuschauen in die Vergangenheit und wie alles begann.

Vor 10 Jahren begann die Reise – ich gründete meine eigene Musikschule. Damals hatte ich vielleicht 8 SchülerInnen. Und ich machte ausschliesslich Hausbesuche. Eigentlich eine tolle Sache, dass alles so aufzubauen. Ich hätte nur nie gedacht, dass ich mindestens 8 Jahre brauche, um wirklich Geld damit zu verdienen. Wie komme ich an neue SchülerInnen, wie sollten die Verträge aussehen? Welcher Stundenlohn ist angemessen? Und brauche ich eigentlich eine Homepage? Und was war nochmal Social Media?

Da ich in der Zwischenzeit auch noch ein drittes Kind zur Welt gebracht hatte, konnte ich mir Zeit lassen mit dem Aufbau des Musikschul-Business. Alles kam zu seiner Zeit und entwickelte sich hin und wieder auch spontan.

Bis heute haben sich soviele tolle Möglichkeiten ergeben, die ich immer gern genutzt habe, um meinen Horizont zu erweitern, um über den Tellerrand der normalen Tätigkeit einer Musikschullehrerin hinaus zu schauen. Ich liste mal auf, was meine Arbeit als Lehrerin im musikalischen Bereich ausmachte:

  • Einzelunterricht in den Fächern Klavier, Gitarre & Gesang
  • Gruppenunterricht an einer naheliegenden Grundschule am Nachmittag: Blockflöte, Gitarre, Chor & Theater
  • Ferienkurse in umliegenden Grundschulen: Theaterstücke (Eule findet den Beat, Der Traumzauberbaum) und musikalische Früherziehungskurse für Vorschule & Klasse 1
  • musikalische Früherziehung in unterschiedlichen Kindertagesstätten und Eltern-Kind Gruppen.
  • Fortbildungen für ErzieherInnen „Mit der Gitarre und der Stimme Kinderlieder performen“ in Präsenz oder digital
  • Fortbildungen für GrundschullehrerInnen „Mit der Gitarre und der Stimme Kinderlieder performen“ in Präsenz oder digital
  • Ausbau des Unterrichtsangebotes im digitalen Bereich
  • JeKi -Jedem Kind ein Instrument – ein Konzept für den Instrumentalunterricht an ausgewählten Hamburger Grundschulen. Ich unterrichtete das Fach Klavier im Gruppenunterricht
  • Arbeit als Autorin für den Lugert Verlag: Gestaltung von Gefühlskarten für die Arbeit in Kita und Grundschule in Anlehung an „Die Eule findet den Beat – mit Gefühl“

Was soll ich sagen? All diese Tätigkeiten beweisen, wie spannend und vielseitig mein Beruf ist. Heute habe ich also genug zu tun. Einiges mache ich gar nicht mehr, andere Dinge werden sich noch auftun. So bleibe ich nie stehen, ich kann mich weiterentwickeln, ich komme vorran und bin sehr dankbar, dass ich diese Möglichkeiten habe. Ich liebe diese Herausforderungen. Meine Arbeit hat dadurch einen enormen Mehrwert, ich ich mache das meistens sehr sehr gerne.

Und mit all diesen Themen habe ich entsprechend viel Material um meinen Blog zu füllen. Das hat sich gerade so ergeben, und darüber freue ich mich sehr. Ich mache mich also auf die Reise und nehme all meine Aufgabenbereiche noch einmal genau unter die Lupe und freue mich noch mehr darüber, dass Ihr dabei seid.

Freut Euch also auf spannenden Themen aus meinem Musikschulalltag!

Herzliche Grüsse,

Eure Melanie

P.S. im nächsten Beitrag geht es dann aber wirklich um die Jubiläumsparty, versprochen!

Piano Passion by modern music art